Leitfaden E-Lieferwagen – Ausgabe 2019

Leitfaden E-Lieferwagen – Ausgabe 2019

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Der Markt für leichte Nutzfahrzeuge ist im Wandel. Während die meisten Nutzfahrzeuge derzeit mit Diesel angetrieben werden, suchen Hersteller nach neuen Lösungen für Fahrzeuge, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden können. Da sich die Unternehmen auf strengere Emissionsvorschriften vorbereiten und nach Wegen suchen, um dem Klimawandel zu begegnen, ist der E-Lieferwagen eine praktikable Option für jeden Einzelbetrieb oder Fuhrparkbetreiber. Der E-Handel und der Anstieg der Logistik der letzten Meile treiben den Wandel voran, vor allem in städtischen Gebieten. Die Elektrifizierung von Nutzfahrzeuge gewinnt in den Köpfen der Betreiber, die mit ökologischer Nachhaltigkeit arbeiten wollen, immer mehr an Boden, weil diese für die Zukunft ihrer Unternehmen von entscheidender Bedeutung ist.

 

Warum in eine Elektro-Aufrüstung investieren?

Elektrofahrzeuge bringen für jedes Unternehmen erhebliche Vorteile und überzeugen durch ihre finanzielle Effizienz. Der von diesen Fahrzeugen verbrauchte Strom ist deutlich günstiger als der Diesel-Kraftstoff. Auch die Wartung eines elektrischen Transporters ist relativ günstig. Man braucht keinen Motor zu warten und daher gibt es auch weniger Teile, die jährlich überprüft und ersetzt werden müssen. Es wird immer einfacher, Ladestationen zu finden, an denen man sein Fahrzeugs aufladen kann. Das Ladevorgang des Elektrofahrzeugs dauert etwa 20 Minuten. Danach ist eine Reichweite von etwa 250 Kilometern bei ruhiger Fahrweise möglich.

Zusätzlich zu den niedrigeren Wartungs- und Betriebskosten bringen E-Lieferwagen weitere Vorteile bei den Steuer- und Kosteneinsparungen durch „umweltfreundliche“ Anreize des Staates. Die große Zahl der weltweit betriebenen Diesel- und Benzinfahrzeuge trägt wesentlich zu den CO2-Emissionen bei, insbesondere in den Stadtzentren. Im Gegensatz zu Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen zeichnen sich die Elektrotransporter durch nicht vorhandene Auspuff-Emissionen aus. Angesichts der Tatsache, dass sich Regierungen auf der ganzen Welt für die Erreichung des Null-Emissionen-Ziels einsetzen, gibt es viele Vergünstigungen beim Kauf eines Elektrofahrzeugs. Von Steuereinsparungen und Kaufanreizen bis hin zur Befreiung von Staugebühren gibt es zahlreiche finanzielle Vergünstigungen für Fahrer und Fuhrparks gleichermaßen.

Der Betrieb eines Fuhrparks mit Elektrofahrzeugen verbessert auch das Image des jeweiligen Unternehmens. Neben den langfristigen, gesenkten Betriebskosten lohnt es sich aus Sicht der Eigenwerbung, umweltfreundlich aufzutreten.

 

 

Welche Hersteller stellen die elektrische Alternative her?

Vor allem Nissan und Renault haben sich auf dem Markt der E-Lieferwagen einen Namen gemacht, zwei Marktführer sind der Nissan e-NV200 und der Renault Kangoo ZE.

Auch die ersten Fahrzeuge des neuen vollelektrischen E-Crafters von Volkswagen wurden bereits an eine Handvoll Großkunden in Deutschland, Großbritannien, Schweden und den Niederlanden geliefert. Das Fahrzeug soll den Planungen entsprechend Mitte 2019 allgemeine verfügbar sein. Die gesamte Palette an Sicherheitssystemen wurde vom Diesel-Modell übernommen. Auch die schnelle Bedienung des Wagens wurde weitgehend beibehalten.  

Mit dem eSprinter und dem eVito weitet Mercedes-Benz seine Bemühungen auf die Produktion von E-Lieferwagen aus. Der größere eSprinter soll 2020 zur Verfügung stehen, während der kleinere, leichtere eVito Ende 2019 auf dem Markt erscheinen soll. Beide Fahrzeuge sind mit einem Frontantrieb ausgestattet, so dass der Einsatz der Elektroanlage sich nicht auf das Fassungsvermögen auswirkt.   

Zusammen mit Ford hat die Deutsche Post DHL Group das Modell StreetScooter WORK XL hervorgebracht. Dieser Lieferwagen basiert auf dem Fahrgestell des Ford Transit, das mit einem Akku-Antriebsstrang und einer Karosserie ausgestattet ist, die nach den Vorgaben der Deutschen Post DHL entworfen und gebaut wurde. Der StreetScooter stößt weder Kohlendioxidemissionen noch lokale Luftschadstoffe aus. Im Rahmen ihrer ambitionierten GoGreen-Kampagne plant der Konzern, alle seine Post- und Paketzustellfahrzeuge mittelfristig durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen, die mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen aufgeladen werden.

 

Was muss beachtet werden?

Beim Kauf eines Elektrofahrzeugs ist die Entfernung, die Sie mit einer einzigen Aufladung zurücklegen können, ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidungsfindung. Von den Auswirkungen der kalten Witterung oder der Nutzung der Klimaanlage bis hin zu zusätzlichen Lasten oder Mitfahrern gibt es mehrere Faktoren, die sich negativ auf die Reichweite negativ auswirken können.

Mittlerweile werden die Bedenken in Bezug auf die Reichweite jedoch zunehmend irrelevant. Der Renault Kangoo wurde so aufgerüstet, dass er nun eine Reichweite von fast 300 Kilometern hat, was in der Praxis etwa 200 Kilometern entspricht. Aber die Konkurrenz ist Renault dicht auf den Fersen. So hat Nissan eine Aufrüstung des e-NV200 angekündigt, die eine neue und verbesserte Reichweite von rund 300 Kilometern ermöglicht. Von Renault durchgeführte Studien haben ergeben, dass die Entfernung, die ein durchschnittlicher Transporter-Fahrer an einem Tag zurücklegt, etwa 110 Kilometer beträgt. Diese Tatsache macht die angegebenen Reichweiten der meisten E-Lieferwagen wesentlich attraktiver. Darüber hinaus verfügen viele elektrische Modelle über beheizte Sitze und die Möglichkeit, den Innenraum vorzuheizen, wenn das Fahrzeug an die Steckdose angeschlossen ist. Solche Leistungsmerkmale tragen dazu bei, die Belastung der Akkus beim Fahren zu reduzieren.

Natürlich ist eine längere Fahrt nur dann sinnvoll, wenn Sie wissen, dass es unterwegs und am Zielort Ladestationen gibt. Ebenso ist es wichtig, die Dauer zu berücksichtigen, die zum Aufladen eines Transporters benötigt wird. Experten sind der Meinung, dass Stadtkurierunternehmen, städtische Behörden, Versorgungsunternehmen, kleine und mittlere Unternehmen sowie Einzelunternehmen zu den Organisationen gehören, die von einem Wechsel zu Elektrofahrzeugen profitieren würden.

Die Nutzlast und einfache Beladbarkeit sind zwei weitere wichtige Faktoren, die beim Kauf eines neuen Transporters – ob elektrisch oder nicht – berücksichtigt werden müssen. Ein gesteigertes Gewicht wirkt sich bei jedem Transporter negativ auf den Verbrauch aus. Allerdings kann ein Elektro-Transporter genauso große Lasten transportieren wie vergleichbare Diesel-Modelle. Der Nissan e-NV200 beispielsweise hat das gleiche Ladevolumen wie sein herkömmliches Pendant. Tatsächlich hat dieser sogar eine Nutzlast von 770 Kilogramm, was rund 40 Kilogramm mehr sind als bei der Diesel-Ausführung. Ähnlich bietet auch der Renault Kangoo Z.E. eine Nutzlast von 650 Kilogramm, also 20 Kilogramm mehr als der standardmäßige Kangoo-Transporter.

Die Akkus in einem Elektro-Transporter machen einen großen Teil des Fahrzeuggewichts aus. Je größer die benötigte Reichweite, desto höher das Gewicht des Akkus. Um dieses Gewicht zu reduzieren und eine hohe Nutzlast des Fahrzeugs sicherzustellen, ist es wichtig, leichte Einrichtungssysteme und andere leichte Einbauten in das Fahrzeug zu integrieren. Ultrahochfester Stahl reduziert das Gewicht von Regalen erheblich, ohne dabei die Sicherheit oder die Nutzlast des Fahrzeugs zu beeinträchtigen. Bei Elektrofahrzeugen besteht ein erhöhtes Risiko, dass der Akku und das Verkabelungssystem beschädigt werden, wenn bei der Befestigung von Einbauten direkt in den Boden gebohrt wird. Daher sollten nicht eindringende Bodenbefestigungen, bei denen mit Klebstoff gearbeitet werden kann, zur Vermeidung unnötiger Schäden in Betracht gezogen werden.

 

 

Ist Plug-in-Leistung die Zukunft?

Norwegen ist derzeit weltweit führend in der Nutzung von Elektrofahrzeugen. Dieser Erfolg ist auf eine Reihe von lokalen und nationalen Anreizen zurückzuführen: So fallen beispielsweise beim Kauf eines Elektrofahrzeugs keine Steuern oder Umsatzsteuern an und es stehen kostenlose Parkplätze und Ladestationen zur Verfügung. Auch die norwegische Hauptstadt Oslo hat zum Aufbau einer robusten Infrastruktur an Ladestationen beigetragen.

Automobilhersteller auf der ganzen Welt ändern ihre Einstellung gegenüber Elektrofahrzeugen. Der Erfolg der Klimaverhandlungen in Paris führt weltweit zu einer schrittweisen Verschärfung der CO2-Emissionsgrenzwerte für Kraftfahrzeuge, was unweigerlich den allmählichen Rückgang der fossilen Brennstoffe nach sich zieht. Die Hersteller verstärken ihre Anstrengungen, um auf den wachsenden Bedarf der Kunden an nachhaltigen Fahrzeugen zu reagieren, deren Unternehmen nach Wegen suchen, den Klimawandel zu bekämpfen.

Ebenso hat das rasante Wachstum der Elektrofahrzeugverkäufe in China Auswirkungen. China ist aktuell der größte Markt der Welt und wird von nationalen Herstellern dominiert. Daher scheuen mittlerweile auch nicht aus China stammende Hersteller keine Mühen, um auf diesem expandierenden Markt erfolgreich zu bestehen und zu verhindern, dass ihre chinesischen Konkurrenten erfolgreiche Exporte verzeichnen.

Die Automobilindustrie und Regierungen auf der ganzen Welt unterstützen den Übergang zu Elektrofahrzeugen sowohl für Einzelbetriebe als auch für gewerbliche Fuhrparkbetreiber. Jüngste Forschungen der strategischen Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi haben ergeben, dass die ökologische Nachhaltigkeit für die Fuhrparks der Unternehmen einen hohen Stellenwert hat. Globale Daten zeigten, dass 66 % der kleinen Unternehmen davon ausgehen, dass ihre Fuhrparks in den nächsten 20 Jahren vollkommen elektrisch angetrieben werden, wobei 50 % erwarten, dass schon nach der Hälfte der Zeit der Fall sein wird.

Weitere Informationen zu den Produkten und Umbauten von Modul-System für Elektrofahrzeuge können jederzeit von unserem Team angefordert werden.  

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